Irrsinn in Rom

Shownotes

Verschwörungsdenken durchzog zwar sowohl die römische Republik als auch das Kaiserreich. Es gab aber zum Ende der Republik und bis zum dritten Jahrhundert, dem Krisenjahrhundert, eine Art „Aufklärungszeit“, in der alte Verschwörungsvorstellungen an Bedeutung verloren. Im dritten Jahrhundert dann kam es angesichts der zunehmenden Krisen zu einer Normierung der Gesellschaft. Zuvor wurden Christen weitgehend geduldet, doch durch ihre Weigerung, den offiziellen Göttern zu opfern, wurde ihnen die Schuld an den Missständen zugeschoben und es begannen Wellen von Christenverfolgungen.

Professor Michael Sommer lehrt Alte Geschichte an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Er hat eine ganze Reihe von Standardwerken zur römischen und phönizischen Geschichte vorgelegt. Sein neues Buch trägt den Titel Dark Rome: Das geheime Leben der Römer.

Dr. Heiner Wember ist Radiojournalist und Historiker aus Münster.

Die didaktischen Materialien finden Sie hier: [https://www.historycast.de/kopie-von-staffel-1]

Staffel 2, Folge 9 des historycast - was war, was wird? des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands e. V. [http://geschichtslehrerverband.de]

Gefördert wird das Projekt durch die Bundesbeauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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Was war - was wirdDer Historycast des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und Geschichtslehrer Deutschlands

Staffel 2: Zauber, Kult, Verschwörungsdenken.

Staffel 2: Zur Geschichte der „Unvernunft“.

Folge 9: Irrsinn in Rom

Folge 9: Heiner Wember im Gespräch mit Michael Sommer

WEMBER: Wenn Sie gerade Ihr Frühstücksbrötchen genossen haben, dachten Sie beim Kauen wahrscheinlich nicht daran, dass es vergiftet sein könnte. Wenn es an der Tür schellt, vermuten Sie kaum Ihre Nachbarn, die Sie erdolchen wollen. Wenn Sie im Garten die dicksten Kartoffeln ernten, brauchen Sie nicht zu befürchten, dass Sie jemand vor den Kadi bringt, weil Sie ihm angeblich die Früchte aus dem Garten weggezaubert haben. Glückliche Zeiten. Im Altertum war das anders. In Griechenland und in Rom, den Wiegen unserer Kultur, war Verschwörungsdenken allgegenwärtig. Giftmischer, Meuchelmörder, Verschwörer, das ganze Programm, Magie und Zauberei, Verfluchung. War das eine irrationale Zeit, Herr Sommer?

SOMMER: Ja, sicherlich war es irrationaler als heute, was vor allem den Glauben an Magie anging. Wenn wir uns jetzt angucken, Verschwörung gegen Menschen, Leute, die plötzlich irgendwie eines seltsamen Todes sterben, dann müssen wir ja heute auch nicht so weit gucken. Es reicht ja, nach Moskau zu gucken und diese seltsamen Fensterstürze sich da anzuschauen.

SOMMER: Ist aber noch gerade die Ausnahme in Europa.

SOMMER: Im Moment, ja, genau. Also bei uns, ich glaube, in gefestigten Demokratien haben wir so was noch nicht. Aber letztendlich, wie viele Demokratien gibt es auf der Welt und wie viele Diktaturen? Also ich glaube, die meisten Menschen auch in unserer heutigen Welt, die leben in einer Realität, wo zumindest bestimmte Leute das auch jederzeit gewärtigen müssen, dass irgendwie, wenn der Postbote klingelt, dass das auch jemand anders sein kann.

Wir sprechen gleich übers Altertum. Zunächst aber zu Ihnen. Professor Michael Sommer lehrt Alte Geschichte an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Er hat eine ganze Reihe von Standardwerken zur römischen und phönizischen Geschichte vorgelegt. Sein neues Buch trägt den Titel „Dark Rome: Das geheime Leben der Römer". Bevor wir zum Alltag der Römer kommen, lassen Sie uns mit der wichtigsten Verschwörung beginnen, dem Mord an Julius Cäsar im Jahr 44 vor Christus. Wer waren da eigentlich die Verschwörungsdenker, die Mörder Cäsars oder vielleicht Cäsar selbst? Sie schreiben: Cäsar hatte sich gegen die Republik verschworen, sich auf Lebenszeit zum Diktator ernennen lassen. War er der Verschwörer?

Wir sprechen gleich übers Altertum. Zunächst aber zu Ihnen. Professor Michael Sommer lehrt Alte Geschichte an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Er hat eine ganze Reihe von Standardwerken zur römischen und phönizischen Geschichte vorgelegt. Sein neues Buch trägt den Titel „Dark Rome: Nein, ich glaube, Cäsar hätte es anders gesehen. Cäsar hätte sich vielleicht sogar als jemand begriffen, der eigentlich im Koordinatensystem der Republik noch handelt.

Wir sprechen gleich übers Altertum. Zunächst aber zu Ihnen. Professor Michael Sommer lehrt Alte Geschichte an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Er hat eine ganze Reihe von Standardwerken zur römischen und phönizischen Geschichte vorgelegt. Sein neues Buch trägt den Titel „Dark Rome: Es ging darum, der Beste, der Klügste, der Erfolgreichste zu sein. Und wer das hinkriegte, wer erfolgreich war, wer sich bewährte in den unterschiedlichsten Räumen, und der wichtigste Raum war der Krieg, der war der Größte.

Wir sprechen gleich übers Altertum. Zunächst aber zu Ihnen. Professor Michael Sommer lehrt Alte Geschichte an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Er hat eine ganze Reihe von Standardwerken zur römischen und phönizischen Geschichte vorgelegt. Sein neues Buch trägt den Titel „Dark Rome: So wie Cäsar. Er hatte sich durchaus bewährt.

Wir sprechen gleich übers Altertum. Zunächst aber zu Ihnen. Professor Michael Sommer lehrt Alte Geschichte an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Er hat eine ganze Reihe von Standardwerken zur römischen und phönizischen Geschichte vorgelegt. Sein neues Buch trägt den Titel „Dark Rome: Genau. Cäsar hätte das vermutlich gar nicht mit einem Bruch mit republikanischen Prinzipien verstanden, was er da gemacht hat.

Wir sprechen gleich übers Altertum. Zunächst aber zu Ihnen. Professor Michael Sommer lehrt Alte Geschichte an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Er hat eine ganze Reihe von Standardwerken zur römischen und phönizischen Geschichte vorgelegt. Sein neues Buch trägt den Titel „Dark Rome: Vom Gedanken her der Republik war es aber doch eine Verschwörung, weil gerade ja die Republik darauf aufgebaut war, Macht zu begrenzen.

Wir sprechen gleich übers Altertum. Zunächst aber zu Ihnen. Professor Michael Sommer lehrt Alte Geschichte an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Er hat eine ganze Reihe von Standardwerken zur römischen und phönizischen Geschichte vorgelegt. Sein neues Buch trägt den Titel „Dark Rome: Ja, was Cäsar vielleicht gar nicht so sehr begriffen hat. Vor allem als er sich dann zum Diktator auf Lebenszeit ausgerufen hat, da war natürlich dann irgendwie für die anderen eine gläserne Decke eingezogen.

Wir sprechen gleich übers Altertum. Zunächst aber zu Ihnen. Professor Michael Sommer lehrt Alte Geschichte an der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Er hat eine ganze Reihe von Standardwerken zur römischen und phönizischen Geschichte vorgelegt. Sein neues Buch trägt den Titel „Dark Rome: Carolin Lano sprach hier im historycast davon, sie hat sich mit US-amerikanischen Fake News beschäftigt, sie sagte, dass die gefährlichsten Verschwörungen tatsächlich die von oben sind, siehe die Erstürmung des Kapitols in Washington durch Anhänger des abgewählten Präsidenten Donald Trump. Ist das so, die Verschwörungen von oben sind die gefährlichsten?

Ja, ich würde sagen, für die Gesellschaft auf jeden Fall. Vielleicht auch, weil man erst mal überhaupt nicht merkt, dass da eine Verschwörung im Gange ist. Wir kriegen ja dann im Grunde erst im Nachhinein überhaupt erst raus: Was ist da eigentlich vorgegangen? Die republikanische Freiheit, die hätte sich auch behaupten können, wenn Cäsar sich nicht tatsächlich in den Kopf gesetzt hätte, die alleinige Macht in dieser Republik auf Dauer selber zu bekommen.

Ja, ich würde sagen, für die Gesellschaft auf jeden Fall. Vielleicht auch, weil man erst mal überhaupt nicht merkt, dass da eine Verschwörung im Gange ist. Wir kriegen ja dann im Grunde erst im Nachhinein überhaupt erst raus: Immerhin hat er es geschafft, dass die Herrscher nach ihm auch benannt wurden, die Cäsaren. Das war allerdings auch keine ungefährliche Geschichte. Sie zählen das auf in Ihrem Buch, die Kaiser in den ersten drei Jahrhunderten nach Christi, dass von denen 15 eines natürlichen Todes gestorben sind, aber mehr eines unnatürlichen Todes. 14 durch Usurpation, eigentlich ja auch Verschwörung, eine militärische Verschwörung, um den Herrscher zu stürzen, und sieben sind umgekommen durch Mord.

Ja, ich würde sagen, für die Gesellschaft auf jeden Fall. Vielleicht auch, weil man erst mal überhaupt nicht merkt, dass da eine Verschwörung im Gange ist. Wir kriegen ja dann im Grunde erst im Nachhinein überhaupt erst raus: Der Kaiserthron ist eigentlich eher ein Schleudersitz gewesen.

Ja, ich würde sagen, für die Gesellschaft auf jeden Fall. Vielleicht auch, weil man erst mal überhaupt nicht merkt, dass da eine Verschwörung im Gange ist. Wir kriegen ja dann im Grunde erst im Nachhinein überhaupt erst raus: Ohne Fallschirm.

Ohne Fallschirm. Und wenn ich mich frage: Hätte ich diesen Job eigentlich gerne gemacht? Also, ich hätte es mir, glaube ich, zwanzig Mal überlegt. Aber es gibt natürlich den großen Präzedenzfall von jemandem, der alle diese Gefahren gemanagt hat, und zwar schon von seinem 18. Geburtstag an. Das ist der junge Cäsar, der spätere Augustus, gewesen. Wir nennen ihn dann als jungen Mann Oktavian. Der ist von Cäsar zum Universalerben eingesetzt worden und damit auch zu seinem politischen Erben.

Er war gar nicht in Rom, er war im heutigen Albanien, in Apollonia, also auf der anderen Seite der Adria, und erhielt plötzlich die Nachricht: Cäsar ist ermordet worden, und er ist der Adoptivsohn posthum, und er ist der Universalerbe dieses Diktators. Wenn ich mich in mein eigenes 18-jähriges Ich zurückversetze, ich hätte wahrscheinlich gesagt: Um Gottes Willen, also jetzt auch noch das. Und ich hätte vermutlich das Erbe ausgeschlagen. Der junge Cäsar hat es aber nicht gemacht, er hat es angenommen in dem Wissen, dass, wenn er das ausgeschlagen hätte, dann wäre er sofort ein toter Mann gewesen, denn er trägt Cäsars Namen.

Er war gar nicht in Rom, er war im heutigen Albanien, in Apollonia, also auf der anderen Seite der Adria, und erhielt plötzlich die Nachricht: Es gab gar keine Wahl für ihn.

Er war gar nicht in Rom, er war im heutigen Albanien, in Apollonia, also auf der anderen Seite der Adria, und erhielt plötzlich die Nachricht: Er hatte keine andere Option.

Er war gar nicht in Rom, er war im heutigen Albanien, in Apollonia, also auf der anderen Seite der Adria, und erhielt plötzlich die Nachricht: Er hat von Anfang an es hinbekommen, dass er einen Gegner nach dem anderen ausgeschaltet hat. Und er hat sich tatsächlich einen nach dem anderen vorgenommen, hat sich immer mit anderen verbündet, die dann später auch seine Gegner geworden sind, und er ist dann als einziger Überlebender eigentlich aus diesem Machtkampf hervorgegangen. Das ist schon eine kolossale Leistung in Machiavellismus gewesen.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Ja, also Bundesrepublik Deutschland, das hat jetzt in den letzten dreißig Jahren auch super funktioniert, aber unter einmalig günstigen Rahmenbedingungen. Nach Christus das dritte Jahrhundert, das wurde eine richtig fiese Zeit.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Das Krisenjahrhundert.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Ja. Und da war dann eben auch die Überlebenszeit des durchschnittlichen Kaisers relativ kurz.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Wie konnte man denn einen Kaiser vom Thron stürzen? Es ging ja auch viel um Verleumdung. Ein großer Vorwurf war immer Sex, sexuelle Orgien, Auswüchse und so weiter.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Ja. Also ein Kaiser brauchte eigentlich drei Sachen. Der brauchte Akzeptanz, sagt der Kollege Egon Flaig, in drei wichtigen Gruppen. Das eine sind die Senatoren, also die alte Elite der Republik, die auch die neue Elite im Römischen Kaiserreich ist, die zweite Gruppe, ganz, ganz wichtig, ist das Militär, und die dritte Gruppe, die einem Kaiser richtig das Leben schwer machen kann, das ist die stadtrömische Plebs. Und um mit diesen Gruppen halbwegs umgehen zu können, braucht der Kaiser eine gute Reputation. Er muss ohne Fehl und Tadel sein. Er muss ein ganzer Mann sein. Und ein Mann sein …

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Deswegen durfte er auch nicht schwul sein zum Beispiel.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Zum Beispiel schwul, das wäre dann schlecht gewesen, oder es eben zu bunt mit allen möglichen Frauen treiben oder sogar Spielball dieser Frauen sein, wie man das dem Kaiser Claudius nachsagte, das war also ganz, ganz schlecht für die Reputation des Kaisers. Und war dann der Ruf erst ruiniert, dann lebte es sich nicht ungeniert, sondern dann hatte der Kaiser wirklich einen schweren Job, diese verschiedenen Kräfte, die er da ausbalancieren musste, die bei der Stange zu halten.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Claudius wurde das ja auch zum Verhängnis.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Genau. Sein letztes Gericht war ein Pilzgericht. Das lässt schon tief blicken.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Man sollte als Kaiser wenig Pilze essen.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Ja, wahrscheinlich. Oder zumindest einen guten Vorkoster haben.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Der Vorkoster soll es auch gewesen sein, der ihm das Gift dann reingemischt hat.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Eben. Also auch ein guter Vorkoster schützt letztendlich nicht vor so was.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Lassen Sie uns zum Alltag der Römer kommen. Der Alltag der Römer war von Verschwörungsdenken geprägt. Wie rational war die römische Gesellschaft?

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Wir haben Hinweise, dass es durchaus so etwas wie eine römische Aufklärung gab, dass man also vor allem in intellektuellen Kreisen nicht mehr daran glaubte, dass Magie, Zauberei, dass das irgendeine Wirkung hat. Wir haben einen Prozess schon aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus, da wird einem Freigelassenen zur Last gelegt, er habe die Früchte seines Nachbarn rübergesungen mit irgendwelchen Zaubersprüchen. Und dann findet der Prozess statt, und er zeigt dann da/

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Er bringt seine Sklaven mit.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Er bringt seine Sklaven und seine Werkzeuge mit. Genau, und er sagt, das ist halt seine Zauberei, das sind seine Zauberwerkzeuge, also gutes, teures Werkzeug, gut genährte, gut gekleidete Sklaven. Und das überzeugt die Richter sofort.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Einstimmig wird er freigesprochen, obwohl – die Ankläger, das sind mächtige Leute, die da also auf Magie gepocht haben. Also, es gibt durchaus so eine Tendenz dahin, so was tatsächlich dahin zu verbannen, wo es hingehört, ins Reich der Spökenkiekerei und der Sagen und Legenden.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Eine kulturelle Traditionslinie.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Genau.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Es gab ja auch große Skandale, zum Beispiel die Giftmischerinnen, die dann in Rom unterwegs waren,

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Das waren verheiratete Frauen, genau, aus guten Familien. Und die haben einen Giftmischerring betrieben offensichtlich, um ihren eigenen Söhnen den Weg zu einer glanzvollen Karriere zu bahnen. Das ist ja auch nach römischen Begriffen ein vielleicht durchaus ehrenhaftes Motiv, aber man greift dann nicht zu ehrenhaften Mitteln. Die haben zu Gift gegriffen. Das galt übrigens als ein typisches Instrument von Frauen. Frauen haben, weil sie keine Körperkraft haben, deswegen haben sie Gift genommen, um ihre Gegner ins Jenseits zu befördern. Die haben sehr effektiv gehandelt, hatten offensichtlich hunderte von Opfern auf ihrem Gewissen. Und erst durch einen Zufall ist das dann eigentlich ans Tageslicht gekommen.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Da hat einer ausgepackt, dann wurde es öffentlich.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Genau, und dann wurde es öffentlich. Es hat dann tatsächlich ein Beamter ermittelt, was in Rom doch einigermaßen Seltenheitswert hat. Die meisten Verbrechen, das dürfen wir nicht vergessen, es gibt ja keine Staatsanwaltschaft.

Die Ordnung, die er etabliert hat, der Prinzipat, der hat nun 200 Jahre lang eigentlich relativ gut funktioniert. Aber unter Rahmenbedingungen, die für das Römische Imperium halt einmalig günstig waren. Es gab keine wirklich rivalisierende Macht, die paar Germanenstämme. Eigentlich ist das eine Schönwetter-Monarchie gewesen. So wie man sagen konnte: Die meisten Verbrechen, die werden überhaupt erst durch private Aktionen ans Licht der Öffentlichkeit gebracht. Cicero hat den bis über beide Ohren korrupten Statthalter Verres in Sizilien verfolgt als Ankläger, aber als Ankläger war er halt eine Privatperson. Er ist kein öffentlicher Amtsträger gewesen und er hat das auch nur gemacht, weil die Sizilianer seine Klienten waren. Cicero hat es geschafft, indem er dann Zeugen herangezogen hat, monatelang selbst auf eigene Kosten auf Sizilien ermittelt hat, all das völlig privat. Er hat es dann geschafft, tatsächlich diesen Verres verurteilt zu bekommen.

Was im Umkehrschluss auch heißt: Da werden sehr viele Verbrechen nicht verfolgt worden sein, weil kein Ermittler, kein Ankläger vorhanden war.

Was im Umkehrschluss auch heißt: Nehme ich an, ja. Also ich glaube, die Dunkelziffer von solchen Verbrechen, Korruptionsskandale und so weiter, die ist ungeheuer hoch. Vielleicht auch, weil die Leute, die betroffen waren davon, überhaupt nicht die Mittel hatten, sich zu wehren. Die kannten niemanden, die waren eigentlich völlig hilf- und schutzlos.

Zurück zum Gift: Da gab es ein ganzes Programm an Schierling, Bilsenkraut über Alraune, Oleander, Eisenhut, Giftpilze kamen noch dazu. Spinnen und Schlangen wurden auch gerne eingesetzt. Also die Gefahr durch Gift war allgegenwärtig offensichtlich.

Zurück zum Gift: Ja. Also zumindest ist das der Eindruck, den uns die Quellen vermitteln. Vielleicht wird das manchmal auch etwas übertrieben,

Zurück zum Gift: Es gibt aber auch die Gegenbewegung, dass man meinte, es gäbe ein universelles Antimittel, was ja auch darauf hindeutet, dass die Angst wohl sehr groß gewesen sein muss. Das hieß dann Antidot.

Zurück zum Gift: Ein Antidot oder ein Theriak. Oft haben gerade Herrscher, die sich besonders exponiert gesehen haben, und die natürlich täglich Angst hatten, irgendwie vergiftet zu werden, die haben alle möglichen Gifte in kleiner Dosierung eingenommen und über lange Zeiträume und haben sich dann tatsächlich immunisiert gegen verschiedene Substanzen. Und es geht also das Gerücht von dem König Mithridates dem Sechsten von Pontos, das war einer der Lieblingsgegner der Römer. Der hat also so viele Gifte eingenommen, dass er dann selbst, als er sich selbst durch Gift vom Leben in den Tod befördern wollte, weil er dann im letzten Krieg gegen Rom den Kürzeren gezogen hatte, da gibt es das Gerücht, dass das nicht funktioniert hat, weil er einfach gegen jegliche Substanz, die er da eigenommen hat, war er einfach immun.

Zurück zum Gift: Unkaputtbar.

Zurück zum Gift: Unkaputtbar, ja.

Zurück zum Gift: Wie hat er es denn dann geschafft, sich umzubringen?

Zurück zum Gift: Er hat das gar nicht geschafft, sich umzubringen. Er ist dann durch seinen eigenen Sohn umgebracht worden. Der wollte sich bei den Römern lieb Kind machen und hat den Vater ermordet und dann den Leichnam an die Römer ausgeliefert. Auf der Krim übrigens.

Zurück zum Gift: Die Idee der Giftmischerei konnte dann auch gut benutzt werden, um Gegner aus dem Weg zu räumen, nicht sie zu vergiften, sondern ihre Ehre zu zerstören oder sie eines Verdachtes auszusetzen, dass sie Giftmischer seien. Das war offensichtlich auch sehr populär.

Zurück zum Gift: Es gab ein Gesetz, das Giftmischerei unter extra hohe Strafen stellte. Das Gesetz sah aber dann zugleich auch vor, dass Leute, die andere fälschlich solcher Verbrechen beschuldigen, dass sie sich eben auch schuldig machen und ebenfalls zu bestrafen sind, und zwar mit der Todesstrafe.

Zurück zum Gift: Zum Verbrechen weitgehend gehören auch die Fluchtafeln. Was ist das?

Zurück zum Gift: Da sind wir wieder beim Magieglauben. Eine Fluchtafel ist in der Regel ein kleines Blech aus Blei meistens. Da ist was draufgeschrieben, meistens richtet sich das, was da draufsteht, gegen irgendwelche Mitmenschen. Denen wünscht man was Schlechtes an den Hals. Und dann wird das Täfelchen vergraben, meistens in der Nähe von Friedhöfen. Warum Friedhöfe? Weil man glaubte, dass die Götter, die schweben so hoch über der Existenz von Menschen, dass das überhaupt keinen Sinn machte, sich an die jetzt zu wenden. Also die hatten mit der kleinen Welt, in der man lebte, so wenig zu tun, das brachte gar nichts. Deswegen hat man sich an Totengeister, Dämonen und allerlei auch übernatürliche Gestalten/

Zurück zum Gift: So eine Art Hilfsgötter.

Zurück zum Gift: Hilfsgötter, genau. So Götter zweiter Ordnung, an die hat man sich gewandt. Wo sind die? Da, wo Tote begraben liegen, auf dem Friedhof. Und deswegen hat man diese Täfelchen da begraben.

Zurück zum Gift: Diese Täfelchen wurden dann zusammengefaltet und noch durchstoßen. Warum durchstoßen?

Zurück zum Gift: Das ist ein Analogiezauber. Man kann das mit Voodoo vergleichen. Da foltert man dann ja auch so eine Puppe, die ein Stellvertreter für das Opfer ist. Und hier wird eben diese Tafel durchstochen als symbolische, gegen die Zielperson gerichtete Handlung. Also man hofft dann, dass so wie die Tafel eben beschädigt wird, dass so auch die entsprechende Person Qualen leidet.

Zurück zum Gift: Das wäre dann so eine Art Schadenszauber.

Zurück zum Gift: Schadenszauber.

Zurück zum Gift: Bei Magie sprechen wir auch häufig davon, dass man was erreichen will, zum Beispiel die Gunst einer Frau oder eines Mannes erreichen will. Das funktionierte damit nicht?

Zurück zum Gift: Doch, das gab es auch. Es gibt tatsächlich auch so Fluchtäfelchen, die verfasst wurden von offensichtlich geradezu sexsüchtigen Personen, die sich also die Zuneigung einer Person und dann auf eine sehr explizite Weise durch so eine Tafel erkämpfen wollen. Das haben wir auch. Aber die allermeisten Tafeln, die beinhalten tatsächlich einen Schadenszauber. Da ist entweder ein Nebenbuhler zum Beispiel, den will man weghaben. Da ruft man dann die Götter oder die Geister an, sie mögen den zu sich herabziehen. Manchmal werden Flussgötter angerufen, sie mögen den irgendwie zu sich reinziehen. Also, dann sollen die ertrinken im Fluss. Sehr, sehr beliebt ist, Prozessgegner auf diese Weise zum Schweigen zu bringen. Also, wenn man es mit wirklich hartnäckigen Prozessgegnern, von denen man auch echt was zu befürchten hat, zu tun hat, dann sollen die entweder den Verstand verlieren, dass sie vor Gericht nicht mehr aussagen können, oder sie sollen plötzlich stumm sein, dass sie da nichts sagen können, oder sie sollen gleich am besten ganz tot sein. Auch das gibt es. Das ist also eine beliebte Kategorie.

Zurück zum Gift: Da gibt es auch interessante Geschäftsbeziehungen mit den Göttern, nämlich dass man da Prozente aushandelt.

Zurück zum Gift: Genau.

Zurück zum Gift: Ein Finderlohn.

Zurück zum Gift: Eine Art Finderlohn. Oder ganz besondere Schlauberger machen das so, dass sie diese Gegenstände, die da gestohlen worden sind, provisorisch den Göttern übertragen. Und wenn die dann wiedergefunden sind, dann lässt man sich die aber wieder zurück übertragen. Also insofern geht man dann auch noch eigentlich gratis aus dieser Sache raus.

Zurück zum Gift: Man sollte die Götter aber auch nicht für dumm verkaufen.

Zurück zum Gift: Man sollte sie auch nicht für dumm verkaufen. Also wer weiß, was dann bei solchen Sachen rausgekommen ist, ob das tatsächlich Erfolg gehabt hat. Und eine schöne Kategorie von Fluchtafeln, das sind auch die Sport-Fluchtafeln, die sich dann auf irgendwelche Sportereignisse, in der Regel Wagenrennen, beziehen. Da wünscht man dann, wenn man zum Beispiel Anhänger der Blauen bei Wagenrennen ist, das ist ein Rennstall, dann wünscht man den Grünen, also dem gegnerischen Rennstall, alles mögliche Schlechte an den Hals, also die Pferde sollen sich verletzen, oder sie sollen schon Tage vor dem Rennen nicht fressen, und die Achse soll brechen und all so etwas.

Zurück zum Gift: Sie haben bereits den Schadenszauber angesprochen. Es gab diese zwölf Tafeln aus der Zeit der Republik, aus der frühen Republikzeit. Was war das? So eine Art zehn Gebote bei den Römern?

Zurück zum Gift: Nein, das war schon noch eine konkretere Gesetzessammlung. Also die zwölf Tafeln, das ist ein kasuistisches Grundgesetz, wenn man so will.

Zurück zum Gift: Kasuistisch meint?

Zurück zum Gift: Kasuistisch bedeutet, dass fallweise dort Recht festgesetzt wird. Und das bezieht sich immer auf ganz konkrete Situationen.

Zurück zum Gift: Und eins davon ist diese Situation, dass man vom Nachbarn die Früchte rübersingt.

Zurück zum Gift: Ja, genau. Also Rübersingen bedeutet, dass man Zaubersprüche singt. Das wurde in der Regel so als Gesang gemacht. Und wenn man das tut, dann wird man bestraft.

Zurück zum Gift: Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln, und das konnte dann gefährlich werden, wenn man die dicksten Kartoffeln hatte.

Zurück zum Gift: Zu dicke Kartoffeln waren riskant, ja. Kartoffeln gab es natürlich noch gar nicht, die kamen ja aus Südamerika.

Zurück zum Gift: Funktioniert auch mit anderen Früchten.

Zurück zum Gift: Funktionierte auch mit anderen Früchten.

Zurück zum Gift: Das wurde aber später nicht mehr so ganz ernst genommen.

Zurück zum Gift: Ein Cicero oder ein Seneca hätte das für Hokuspokus gehalten.

Zurück zum Gift: Das gehörte noch zum kulturellen Erbe.

Zurück zum Gift: Es gehörte zum kulturellen Erbe, aber mehr eben auch nicht. Also niemand wäre im ersten Jahrhundert auf den Gedanken gekommen, jemanden wegen solcher magischen Praktiken noch zu verurteilen. Aber die einfachen Leute, die haben da ganz anders drüber gedacht. Es waren keine Intellektuellen, das war niemand, der sich versuchte also rational einen Reim auf die Welt zu machen. Für die hatten magische Praktiken selbstverständlich nach wie vor Bedeutung. Und da hat sich auch nichts dran geändert. Da hat sich weder durch das, was ich jetzt also diese römische Aufklärung genannt habe, was dran geändert, noch durch den Einzug des Christentums. Auch da galten die magischen Praktiken selbstverständlich fort. Und im Grunde genommen kann man solche Fluchtäfelchen, das kann man in Europa bis in die Neuzeit beobachten.

Zurück zum Gift: Der berühmteste Roman aus der Römerzeit waren die Metamorphosen. Warum Metamorphose? Was wird da verwandelt?

Zurück zum Gift: Es heißt auch „Der goldene Esel". Da verwandelt sich ein junger Mann, der ein wenig zu abenteuerlustig in Sachen Magie wird, der verwandelt sich aufgrund eines falschen Zauberspruchs in einen Esel und erlebt dann viele Abenteuer, reist als Esel durch einen Teil des östlichen römischen Imperiums, erlebt ganz dramatische Geschichten, kann viele Sachen beobachten, weil er halt ein Esel ist.

Zurück zum Gift: Muss viel ertragen als Esel.

Zurück zum Gift: Muss viel ertragen als Esel, die absurdesten Geschichten, und wird dann am Ende rückverwandelt. Aber eigentlich eher durch einen Glücksfall.

Zurück zum Gift: Erlöst wird er durch den Isis-Kult, und für den möchte Apuleius, der Autor, da wohl auch so etwas Werbung machen. Also man setzt das aufgeklärte Denken des Isiskults diesen obskuren magischen Vorstellungen entgegen.

Zurück zum Gift: Warum beschäftigen Sie sich eigentlich mit der Geschichte des Altertums? Was reizt Sie daran?

Es ist faszinierend, in eine Welt einzutauchen, die schon 2000 Jahre her ist. Vieles begegnet einem dort in scheinbar vertrauter Form, aber verfremdet, wieder. Man lernt durch diesen Einblick in die fremde Welt, eigentlich auch einen völlig anderen Blick auf unsere eigene Gegenwart zu haben. Christian Meier, der Althistoriker, hat mal sehr schön gesagt: Wer nur die eigene Epoche kennt, wer nur die Neuzeit kennt, der steht eigentlich historisch auf einem Bein.

Es ist faszinierend, in eine Welt einzutauchen, die schon 2000 Jahre her ist. Vieles begegnet einem dort in scheinbar vertrauter Form, aber verfremdet, wieder. Man lernt durch diesen Einblick in die fremde Welt, eigentlich auch einen völlig anderen Blick auf unsere eigene Gegenwart zu haben. Christian Meier, der Althistoriker, hat mal sehr schön gesagt: Warum haben Sie dieses Buch geschrieben? Kann ein Grund auch sein, dass das Interesse an solchen düsteren Seiten der Geschichte besonders groß ist?

Es ist faszinierend, in eine Welt einzutauchen, die schon 2000 Jahre her ist. Vieles begegnet einem dort in scheinbar vertrauter Form, aber verfremdet, wieder. Man lernt durch diesen Einblick in die fremde Welt, eigentlich auch einen völlig anderen Blick auf unsere eigene Gegenwart zu haben. Christian Meier, der Althistoriker, hat mal sehr schön gesagt: Also ich glaube schon, dass wir im Moment gerne uns auch so in etwas düstere Räume begeben. Vielleicht ist das auch so ein wohliges Gruseln, das uns da beschleicht.

Es ist faszinierend, in eine Welt einzutauchen, die schon 2000 Jahre her ist. Vieles begegnet einem dort in scheinbar vertrauter Form, aber verfremdet, wieder. Man lernt durch diesen Einblick in die fremde Welt, eigentlich auch einen völlig anderen Blick auf unsere eigene Gegenwart zu haben. Christian Meier, der Althistoriker, hat mal sehr schön gesagt: Der Tatort-Effekt.

Es ist faszinierend, in eine Welt einzutauchen, die schon 2000 Jahre her ist. Vieles begegnet einem dort in scheinbar vertrauter Form, aber verfremdet, wieder. Man lernt durch diesen Einblick in die fremde Welt, eigentlich auch einen völlig anderen Blick auf unsere eigene Gegenwart zu haben. Christian Meier, der Althistoriker, hat mal sehr schön gesagt: Der Tatort-Effekt. Solange ich nicht selbst am Boden liege, ist das alles irgendwie ganz schön. Das ist der wohlige Schauer. Und dadurch, dass es 2000 Jahre her ist, fühlt es sich ja auch nicht so ganz echt an. Ich kann mich nicht mehr in die Kontroversen einfühlen, die Menschen damals geführt haben, ich bin kein Cäsar- oder Augustus-Anhänger heute, sondern ich schreibe aus einer kritischen Distanz von 2000 Jahren. Das macht das Ganze schön, das macht mich auch zu einem Teil unangreifbar. Ich bin ja in einer viel privilegierteren Situation als jetzt ein Neuzeit-Historiker, der jetzt vielleicht noch irgendwie übers Deutsche Kaiserreich schreibt, und wenn er irgendwie ein gutes Haar vielleicht an Wilhelm II. lässt, sich ganz böse Ärger damit einfangen kann. All das kann mir nicht passieren, insofern bin ich da als Althistoriker fein raus.

Es ist faszinierend, in eine Welt einzutauchen, die schon 2000 Jahre her ist. Vieles begegnet einem dort in scheinbar vertrauter Form, aber verfremdet, wieder. Man lernt durch diesen Einblick in die fremde Welt, eigentlich auch einen völlig anderen Blick auf unsere eigene Gegenwart zu haben. Christian Meier, der Althistoriker, hat mal sehr schön gesagt: Lassen Sie uns noch mal über Religion sprechen.

Es ist faszinierend, in eine Welt einzutauchen, die schon 2000 Jahre her ist. Vieles begegnet einem dort in scheinbar vertrauter Form, aber verfremdet, wieder. Man lernt durch diesen Einblick in die fremde Welt, eigentlich auch einen völlig anderen Blick auf unsere eigene Gegenwart zu haben. Christian Meier, der Althistoriker, hat mal sehr schön gesagt: Wir kennen ja alle die Geschichten von den Christen, die unter Nero da zu Sündenböcken gemacht wurden. So was, das sind alles Einzelaktionen gewesen. Das ist keine systematische Verfolgung des Christentums gewesen. Dass Christen systematisch verfolgt wurden, das hat im dritten Jahrhundert eingesetzt.

Es ist faszinierend, in eine Welt einzutauchen, die schon 2000 Jahre her ist. Vieles begegnet einem dort in scheinbar vertrauter Form, aber verfremdet, wieder. Man lernt durch diesen Einblick in die fremde Welt, eigentlich auch einen völlig anderen Blick auf unsere eigene Gegenwart zu haben. Christian Meier, der Althistoriker, hat mal sehr schön gesagt: Im Krisenjahrhundert.

Im Krisenjahrhundert. Und es gehört auch genau vor den Hintergrund dieser Krise. Denn eigentlich war Religion vor dem dritten Jahrhundert überhaupt nicht Sache der Kaiser. Die Kaiser haben sich einen feuchten Dreck dafür interessiert, welche Götter ihre Untertanen verehrt haben. Das war eine kommunale Angelegenheit, Religion war eine Sache städtischer Identität. Und in den tausend Städten des römischen Imperiums gab es tausend verschiedene Varianten von Religion, die alle Angelegenheit dieser Städte waren. Und die Kaiser haben sich eigentlich da weitgehend rausgehalten. Im dritten Jahrhundert wurde das anders. Plötzlich steuerte das Reich in eine Krise. Plötzlich gab es Gegner, die den Römern das Leben schwer machen können. Plötzlich gab es so was wie eine Finanzkrise, das Militär musste immer größer werden, die Soldaten mussten besser bezahlt werden. Dazu reichten die Silbervorräte nicht, die Münzen wurden immer schlechter. Dann gab es auch noch eine Währungskrise. Also es kam eine ganze, ganze Menge zusammen. Und die Reaktion der Kaiser darauf war, die haben natürlich, ganz genauso wie moderne Regierungen, haben sie eine Ursachenanalyse betrieben. Und die Ursachenanalyse sagte ihnen: Na ja, irgendwas muss im Verhältnis zwischen uns und den Göttern in eine Schieflage geraten sein. Da muss irgendwas passiert sein. Und da ist der Kaiser Decius 249 auf die glorreiche Idee gekommen, alle Untertanen zu zwingen, den römischen Staatsgöttern zu opfern. Und wie alles bei den Römern ging das streng rechtlich und bürokratisch ab. Man musste bis zu einem bestimmten Stichtag vor einer Kommission ein Opfer vollziehen, ein Trankopfer, ein bisschen Wein irgendwo vergießen, und dann gab es dafür eine Bescheinigung, dass man geopfert hatte, und wenn man bis zu dem Stichtag die Bescheinigung vorweisen konnte, dann war alles in Butter, und wenn man die nicht hatte, dann kriegte man Probleme. Dann konnte man unter Umständen angeklagt werden, enteignet werden, im schlimmsten Fall drohte dann sogar die Todesstrafe. Das ist noch keine Christenverfolgung gewesen. Das ist erst mal ein Versuch gewesen, die traditionelle Religion, der wieder zu Geltung zu verhelfen.

Im Krisenjahrhundert. Und es gehört auch genau vor den Hintergrund dieser Krise. Denn eigentlich war Religion vor dem dritten Jahrhundert überhaupt nicht Sache der Kaiser. Die Kaiser haben sich einen feuchten Dreck dafür interessiert, welche Götter ihre Untertanen verehrt haben. Das war eine kommunale Angelegenheit, Religion war eine Sache städtischer Identität. Und in den tausend Städten des römischen Imperiums gab es tausend verschiedene Varianten von Religion, die alle Angelegenheit dieser Städte waren. Und die Kaiser haben sich eigentlich da weitgehend rausgehalten. Im dritten Jahrhundert wurde das anders. Plötzlich steuerte das Reich in eine Krise. Plötzlich gab es Gegner, die den Römern das Leben schwer machen können. Plötzlich gab es so was wie eine Finanzkrise, das Militär musste immer größer werden, die Soldaten mussten besser bezahlt werden. Dazu reichten die Silbervorräte nicht, die Münzen wurden immer schlechter. Dann gab es auch noch eine Währungskrise. Also es kam eine ganze, ganze Menge zusammen. Und die Reaktion der Kaiser darauf war, die haben natürlich, ganz genauso wie moderne Regierungen, haben sie eine Ursachenanalyse betrieben. Und die Ursachenanalyse sagte ihnen: Eine Art Normierung der Gesellschaft.

Genau, eine Normierung der Gesellschaft und auch der Religion. Das, was es vorher eben nicht gegeben hatte. Und dann hat man aber geguckt und hat geguckt: Wer sind denn jetzt eigentlich die schwarzen Schafe, die hier nicht opfern? Eine Gruppe, das waren die Juden. Die waren aber, weil ihre Religion einen staatlich anerkannten Status hatte, die waren ausgenommen von dem Edikt. Die brauchten also nicht zu opfern. Die, die das tatsächlich massenhaft nicht gemacht haben, das waren die Christen.

Genau, eine Normierung der Gesellschaft und auch der Religion. Das, was es vorher eben nicht gegeben hatte. Und dann hat man aber geguckt und hat geguckt: Und dann hatte man gleich eine Verschwörungstheorie dahinter.

Ganz genau. Die nächste Verfolgungswelle, da kam die Verschwörungstheorie, da kam: Die Christen sind schuld daran, dass es gerade so schlecht läuft. Und jetzt, also einer der nächsten Kaiser, Valerian, der hat dann 256, also ein paar Jahre später, tatsächlich die erste große Verfolgungswelle gegen Christen losgetreten. Und das hat den Christen erst mal Probleme bereitet, weil es dann viele Leute gab, die vom Christentum abgefallen sind, die die Heiligen Schriften ausgeliefert haben und so weiter und so weiter, also die im Grunde genommen Verräter waren. Und das zweite ist aber, dass es für das Christentum eine Riesenchance war. Diese Verfolgung hat nämlich haufenweise Märtyrer produziert, die in der Arena und sonst wo für das Christentum gestorben sind. Und diese Märtyrer, das waren ja jetzt Blutzeugen der Religion, die mit ihrem Blut eigentlich bewiesen haben, wie wirkmächtig das Christentum ist und was das anstellen kann mit Menschen. Und diese Märtyrer, die waren eigentlich dann die Saat, auf dem das immer weiter um sich greifende Christentum, das dann immer mehr Menschen angesprochen hat, aufgegangen ist.

Ganz genau. Die nächste Verfolgungswelle, da kam die Verschwörungstheorie, da kam: In der ganzen Zeit des Altertums gab es also auch Verschwörungsvorstellungen, Verschwörungstheorien. Glauben Sie, dass das in der menschlichen DNA angelegt ist, dass wir, seitdem wir ein Bewusstsein haben, auch dieses kritische Bewusstsein haben, dass doch alles anders sein könnte, wir an Magier denken, an Zauberei, Hexerei? Oder hängt das stark von der Epoche ab?

Ganz genau. Die nächste Verfolgungswelle, da kam die Verschwörungstheorie, da kam: Nein, ich denke das eigentlich nicht. Also, wie schnell so etwas kursieren kann, das hängt von den Medien ab, die zur Verfügung stehen. Und je mehr ungelenkte Medien, nehmen wir jetzt mal Buchdruck, Internet, zur Verfügung stehen, desto schneller können natürlich solche Verschwörungstheorien auch kursieren und die Runde machen. Aber dass es hinter der offiziellen Wahrheit immer noch eine andere Wahrheit gibt, dass bestimmte Stellen, die für sich reklamieren, dass sie die Wahrheit verkünden, dass die tatsächlich lügen, ich glaube, all das sind Tendenzen, die es in der Antike genauso gab wie in allen anderen Epochen und Kulturen. Also das ist, glaube ich, tatsächlich ein menschliches Bedürfnis, dass man für sich eine Wahrheit reklamiert, die den anderen vielleicht auch unzugänglich ist, und damit sich selbst eine privilegierte Rolle in diesem ganzen Wahrheitshaushalt zuweist.

Ganz genau. Die nächste Verfolgungswelle, da kam die Verschwörungstheorie, da kam: Herr Sommer, vielen Dank.

Ganz genau. Die nächste Verfolgungswelle, da kam die Verschwörungstheorie, da kam: Herzlich gern.

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